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Meine 6 Learnings als Gründerin​ – über Mutausbrüche, Zweifelattacken, Un-Perfektion und Ur-Vertrauen! (Teil 1)

Learnings als Gründerin - Brigitte Platzer-Huber

 Immer wieder Mut und Kampfgeist, eine Herausforderung nach der anderen, dazwischen Überforderung und Zweifel, gleichzeitig unendlich viel Spaß, Stolz und Leidenschaft sowie am Ende viel Vertrauen und Dankbarkeit.

Dieser Satz beschreibt meine Entwicklung als selbstständige Unternehmerin in den ersten 2 Jahren ziemlich gut. Was für eine emotionale, unvergessliche und wunderbar spannende Achterbahnfahrt zugleich. Meine Geschichte mit 6 Learnings als Gründerin möchte ich jetzt teilen, um neue*n Gründer*innen, Unternehmer*innen, Selbstständigen und allen Menschen, die sich verändern wollen, einfach nur Mut zu machen!

Plötzlich selbständig!

Obwohl ich schon viele Jahre mit dem Gedanken spielte,  irgendwann mal mein eigener Chef zu sein, bin ich im März 2020 mehr oder weniger in meine Gründung hineingestolpert. Eigentlich war mein Plan, mir nach meiner letzten Führungstätigkeit bei MediaMarktSaturn etwas Zeit für meine Neuorientierung zu geben. Doch schon nach wenigen Wochen – mitten im ersten Lockdown – kamen die ersten beiden Anfragen. Ich erinnere mich noch gut an das erste Telefonat mit einem heutigen Kunden: „Hey Brigitte, wir planen da eine globale Leadership Initiative… du wolltest dich doch mal selbstständig machen, oder?

Zwei Tage später stand ich mit Schutzmaske und Gewerbeantrag vor einem kleinen Fenster unserer Stadt in Ebersberg, um bph – Coaching | Training | Consulting anzumelden. Zack… plötzlich selbstständig!

Pandemie und Lockdown: Rückenwind oder Gegenwind?

In den ersten Monaten verfolgte mich immer wieder der Gedanke: „Wahnsinn, es gäbe doch sicherlich bessere Zeiten, als mitten im Corona-Lockdown zu gründen!“ Heute bin ich überzeugt, dass die Pandemie mir aufgrund meiner langjährigen Erfahrung im Digital-Bereich sogar Rückenwind verlieh. Wer weiß, ob mein Business Start, der zuerst 100% virtuell anlief, auch ohne Pandemie so schnell Fahrt aufgenommen hätte.

Trotzdem kostete mich die Gründung oft den letzten Nerv und es fiel mir schwer, all meinen unterschiedlichen Rollen gerecht zu werden. Gründerin und Unternehmerin sein, gleichzeitig Mama, Ehefrau, Familienmanagerin, Tochter, Freundin und vieles mehr! Doch es hat sich gelohnt, immer wieder mutig zu sein, zu gestalten, konsequente Entscheidungen zu treffen, an mich zu glauben und zwischendrin – ja, auch mal zu zweifeln:


Wenn wir etwas komplett Neues wagen, kann eine gesunde Portion Zweifel nicht schaden – sofern diese mit dem steten Glauben an die eigenen Fähigkeiten einhergehen und uns im richtigen Moment selbstbewusst strahlen lassen! Zweifel in kleinen Dosen lässt uns sogar wachsen, weil wir dadurch kritisch hinterfragen und Entscheidungen sinnvoll reflektieren.

Gründen ist wie Surfen...

Learning als Gründerin - Brigitte Platzer-Huber

Manchmal fühlte sich meine Startphase an wie surfen lernen: ich falle oft ungewollt vom Brett , gerate auch mal unter die Welle, werde richtig durchgewaschen, schnappe nach Luft und ziehe mich mühsam wieder hoch… bis es so richtig Spaß macht!

Der Start kostete mich viel Übung, Geduld, körperliche Energie, Ausdauer und war einfach verdammt viel harte Arbeit. Was ich trotzdem nicht missen möchte: die Phasen “unter der Welle”, denn hier habe ich definitiv am meisten gelernt (vor allem über mich selbst).

Zum Glück hatte ich auf meinem Weg wunderbare Menschen in meinem privaten wie beruflichen Netzwerk an meiner Seite, die mich immer unterstützten und an mich glaubten. Dafür bin ich unendlich dankbar!

Learning als Gründerin #1:
Nein sagen, Grenzen setzen, Haltung zeigen

Aufgrund meines beruflichen Netzwerks entwickelte sich meine Auftragslage sehr schnell. Ich kam bald an meine Grenzen und spürte Druck, obwohl mir der Aufbau meines Geschäfts unendlich viel Freude bereitete. Zudem war es (bzw. ist es) mir wichtig, meine Rolle als Mutter gut mit meiner beruflichen Leidenschaft zu vereinen.

Zu Beginn wollte ich allerdings ALLEM gerecht werden, denn ich hatte das Gefühl, dass es überall hohe Erwartungen an mich gab. Doch die höchsten Erwartungen hatte ich eigentlich an mich selbst und diese galt es schrittweise ins richtige Maß zu entwickeln.

Am schwersten war es für mich, meine eigenen Kapazitäten und Ressourcen in der neuen Rolle als Coach & Trainerin richtig einzuschätzen. Die meisten meiner Projekte liefen zu Beginn schon auf internationaler Ebene, teilweise zweisprachig und über mehrere Monate. Das war fordernd (aber auch mega cool zugleich :-)).

Es brauchte den kritischen Blick in den Spiegel und ein professionelles Coaching (für mich selbst), um zu erkennen bzw. mir zu erlauben, dass ich auch als Selbstständige:

  1. „Nein“ sagen darf,
  2. klare Grenzen setzen,
  3. bereits vereinbarte Kundentermine umkoordinieren,
  4. nicht alles alleine machen und um Hilfe bitten
  5. neue Anfragen wertschätzend ablehnen bzw. nach hinten schieben
  6. oder Kooperationspartner:innen mit ins Boot holen kann.

Der Schlüssel: Im Vertrauen bleiben und ehrliche Gespräche führen

Mir wurde klar, dass ich nur gesund, kraftvoll und mit ausreichend Schlaf meinem professionellen Anspruch gerecht werden kann. Nur so wird es mir weiterhin gelingen, genau die „bph-Qualität“ abzuliefern, die meine Kunden von mir gewohnt waren. Simpel eigentlich, doch es war ein Prozess, in dem ich nicht nur einmal (zumindest innerlich) in der Überforderung landete!

Am Ende waren es ehrliche Gespräche mit tollen Kunden, die mir etwas Freiraum und wieder Luft zum Atmen verschafften.

  • Kostete es Überwindung, offen zuzugeben, dass ich mich an der ein oder anderen Stelle verschätzt oder übernommen hatte? Selbstverständlich!
  • Entstand durch die Ehrlichkeit ein Schaden? Absolut gar nicht!

Dabei gelernt: Ich kann mir selbst vertrauen und überzeugt von meiner wichtigsten Stärke sein. Nämlich, dass ich mit viel Ehrlichkeit und Herzblut gute Beziehungsbrücken aufbauen und erhalten kann. Beziehungsbrücken, die so stabil sind, dass sie auch schwerwiegende oder kritische Momente aushalten können. Selbst in einem Kunden-Dienstleister-Verhältnis!

Learning als Gründerin #2:
Unersetzliche Prio - Familie und Freunde

Learning als Gründerin - Brigitte Platzer-Huber

In meiner Startphase war ich nicht immer leicht für meine gesamte Familie. Doch egal wie viel Druck und Turbulenzen es auch gab, sie waren IMMER da (allem voran mein Mann), damit ich flexibel agieren konnte. Sie schenkten mir auch Kraft auf emotionaler Ebene.

Gleichermaßen war auch der Support meiner engen Freunde ein echtes Geschenk für mich. 

All meine engsten Vertrauten zeigten Verständnis und gaben mir den Raum, auch mal lautstark Sorgen und Ängste auszusprechen. Ich wurde nicht bewertet oder verurteilt. Das gab mir Halt und ermutigte mich, nicht aufzugeben und an mich zu glauben. Und in manchen Phasen taten sie das vielleicht mehr als ich selbst. Dafür danke ich euch aus tiefstem Herzen!

Was würde ich heute also anders machen?

  • Noch achtsamer Prioritäten setzen.
  • Leicht auf die Bremse steigen, wann immer ich denke nur noch VOLLGAS geben zu müssen.
  • Erfolge intensiver würdigen und feiern.
  • Bewusstere Auszeiten mit meiner erweiterten Familie (= meine Eltern, Geschwister) und lieben Freunden einplanen. Denn das ist es, was mir Kraft gibt, was mich trägt und mir DIE Leichtigkeit bringt, die ich für meinen Job brauche!

Neugierig geworden? Noch mehr Learnings als Gründerin...

… gibt’s ab nächster Woche in Teil 2 des Artikels:

#3: Der reinste WAHNSINN – Bürokratie & BackOffice

#4: Wir ernten was wir säen

#5: Nach Mut-Ausbrüchen kommt das Machen, doch dazwischen noch was anderes…

#6: Wie geil ist eigentlich UNPERFEKT?!

Bis dahin freue ich mich über einen persönlichen Austausch, andere Erfahrungswerte und gerne auch Feedback zu diesem Blog-Artikel.

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