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Frauen in Führung: Wenn der “innere Radar” zur Falle wird

Empathie und emotionale Intelligenz als Superpower

Frage ich Frauen in Führung nach ihren Superpowers klingt die Antwort oft so:

  • “Zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen… das kann ich echt gut.”
  • “Ich habe feinfühlige Antennen, bin empathisch, kann mich gut auf Menschen einstellen und nehme Stimmungen schnell wahr.”

Empathie und emotionale Intelligenz sind doch wunderbare Qualitäten, die wir in der Wirtschaft noch mehr brauchen und die auf Top Management Ebene zum echten “Game Changer” werden können. Gerade deshalb dürfen wir Diversität und Female Empowerment nicht mehr nur diskutieren, sondern müssen auf allen Ebenen einfach nur Gas geben!

Wie Empathie für Frauen zu einer Hürde werden kann

In meiner Arbeit mit weiblichen Führungskräften merke ich immer wieder, dass hohe Empathie auch zu einer Hürde für Frauen werden kann. Nämlich dann, wenn genau diese Stärke zu einer Ultra-Mega-Breitband-Wahrnehmung führt, die uns zwischenmenschliche „Schwingungen“ höchst sensibel erspüren lässt. Einerseits natürlich top – andererseits lassen wir uns dadurch manchmal schneller ablenken und verunsichern!

Ich selbst kenne das auch und erinnere mich an ein Meeting als Bereichsleiterin vor vielen Jahren. Es ging um Vision und Neuausrichtung, mit ca. 50 Teammitgliedern. Meine Kommunikation kam bei 96% der Mannschaft gut an. Nur zwei Personen wirkten nicht ganz so happy. Was machte ich? Ich stürzte mich ungefragt auf die 4%, wollte sie einbinden und überzeugen! Anstrengend… nicht nur für mich, sondern vermutlich auch für diejenigen, die mit Begeisterung dabei waren. Auch wenn ich damals noch gut die Kurve kriegte, hätte ich die 4% nicht sofort auf mich persönlich beziehen oder an meiner Kommunikation zweifeln müssen. Ehrliche Gespräche im Nachgang können da wirkungsvoller sein!

Im Hier und Jetzt Präsenz und Strahlkraft zeigen

Das Fazit ist somit eigentlich klar: So wertvoll unsere “innerer Radar” auch ist, kann er in einer hohen Ausprägung dazu führen, dass wir schneller den Fokus verlieren, das eigene Handeln überbewerten, uns in Zweifeln verfangen und völlig vergessen, im Hier und Jetzt Präsenz und Strahlkraft zu zeigen! 

Die typischen weiblichen Gewohnheiten, die Frauen in ihrer Entwicklung auch blockieren können, möchte ich sichtbarer machen – in der Hoffnung, Frauen zu entlasten, Männern eine neue Sichtweise zu ermöglichen, Unternehmen zu sensibilisieren und Menschen generell zu einem konstruktiven Austausch rund um Female Leadership anzuregen!

PS: Ach ja, es gibt selbstverständlich auch empathische Männer, die sich vielleicht mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert fühlen… das sollte an der Stelle natürlich nicht vergessen werden.

Neugierig geworden?

In einem persönlichen Austausch erzähle ich gern mehr über meine Erfahrungswerte als langjährige Frau in Führung bzw. in der coachenden Begleitung von Frauen. Außerdem freue ich mich über weitere Meinungen, frische Perspektiven oder Feedback zu diesem Artikel.

Bildquellen:

  • magnet-me-LDcC7aCWVlo-unsplash: Photo by Magnet.me on Unsplash

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