Gerade in turbulenten Zeiten lohnt es sich, als Team den Fokus auf Positives zu richten! In meinen unterschiedlichen Führungsrollen habe ich selbst mehrmals erfahren, wie wirkungsvoll es ist, gerade in Krisenzeiten auf gegenseitige Wertschätzung zu setzen und gemeinsam auf Stärken, Chancen oder Gelerntes zu blicken.
Inspiriert von den Ansätzen rund um die Positive Psychologie (und als bekennender Fan der Team Canvas Methode oder anderen “New Work” Konzepten), hatte ich vor einigen Monaten die Idee für ein Positivity Team Board. Als Kompass für ein positives Miteinander, wobei der Kompass in einem interaktiven Workshop-Format während (oder nach) herausfordernden Zeiten zusammen entwickelt wird. Dies mit dem Ziel, als Team Resilienz zu entwickeln, um in hohen Belastungsphasen handlungsfähig zu bleiben und unproduktive – manchmal sogar frustrierende Abwärtsspiralen – zusammen zu durchbrechen.
Gemeinsam den Blick nach vorn richten
Mithilfe des canvas-artigen Positivity Boards (man könnte es übrigens auch “Positivity Canvas” nennen :-)) schaut das Team zwar zuerst in den Rückspiegel, richtet dann allerdings den Fokus gezielt in die Zukunft.
Zuerst wird identifiziert, wo es trotz der vielen “Ups & Downs” im Tagesgeschäft, Ereignisse oder Begegnungen der Dankbarkeit und Wertschätzung gab. Egal ob im Zusammenspiel mit Kollegen oder Kunden. Gleichzeitig wird der Fokus auf Stärken und Wachstum gerichtet. Hier werden dann Qualitäten entdeckt, die das Team durch eine außergewöhnliche Zeit getragen haben (oder noch tragen werden). Gleichzeitig geht es um spezielle Fähigkeiten, die neu erlernt und in Zukunft für Kundenprojekte oder eine verbesserte Kollaboration genutzt werden könnten.
Zuletzt werden kurz- und mittelfristige Ziele mit Bezug auf aktuelle Herausforderungen definiert, gegenseitige Support-Angebote diskutiert und gemeinsame Aktivitäten vereinbart, die nicht nur echte Verbundenheit im Team fördern, sondern auch Business Ziele mit einbeziehen.
Wie gestaltet sich ein Workshop mit dem Positivity Team Board?
In der Konzeption des Workshop-Formats war mir #Digital first wichtig, jedoch funktioniert die Methode auch im klassischen Präsenzformat. Die Reflexions-Bereiche des Boards sowie eventuelle Transfer-Elemente ins Daily Business passe ich bei Bedarf (und im Vorfeld) auf aktuelle Bedürfnisse oder Gegebenheiten meiner Teilnehmer/innen an.
Im virtuellen Format habe ich bisher tolle Erfahrungen mit MURAL gesammelt, wobei sich auch andere Workspace & Collaboration Tools dafür eignen. Egal ob digital oder Präsenz: die starke Visualisierung erzeugt kraftvolle Wirkung! Ich finde es immer wieder toll, welche Energie und Dynamik mit derartigen Methoden freigesetzt wird, wobei grundsätzlich natürlich gilt:
Das Positivity Team Board eignet sich somit übrigens auch hervorragend als Start in einen intensiveren Teamentwicklungsprozess über mehrere Tage. Mehr Hintergrundinfos rund um Canvas-Methoden gibt es in diesem Artikel.
Passt das Positivity Board auch zu agilen Werten & Prinzipien?
Ein klares JA von meiner Seite! Das Rahmenwerk und die simple Umsetzung passen auf jeden Fall zum Wert “Einfachheit“: Minimaler Aufwand, maximaler Output. Und zudem sehe ich den Bezug z.B. auch zu folgenden agilen Werten & Prinzipien:
- Kommunikation: Jeder im Team ist eingebunden und wird aktiv beteiligt, um ein gemeinsames Verständnis sowie eine gemeinsame Sprache zu entwickeln. Diese befähigt dazu, zukünftige Herausforderungen mit einem veränderten Mindset und einer positiveren Grundhaltung zu meistern.
- Transparenz & Offenheit: Stärken, Potenziale, Chancen oder auch Momente der Dankbarkeit werden in aller Offenheit miteinander geteilt, reflektiert und vor allem visualisiert.
- Selbstorganisation: Über die kurz-/mittelfristigen Ziele (im Kontext der aktuellen Herausforderungen) oder die unterstützenden Aktivitäten entscheidet das Team selbst und das fördert Selbstorganisation, Engagement und Eigenverantwortlichkeit.
Im Kern geht es um Positive Leadership
Mit dem Positivity Team Board geben Führungskräfte bzw. Unternehmen ein klares Signal in Richtung ressourcen- und stärkenorientierte Führung. Und dazu passen auch die Konzepte rund um Positive Leadership! Denn im Kern geht es im Workshop auch darum, ein positives Arbeitsklima zu fördern, Beziehungen zu stärken, affirmative Kommunikation vorzuleben und gemeinsam Ziele zu entwickeln, für die es sich lohnt als Team an einem Strang zu ziehen!1
Zuletzt ist mir noch ein Punkt wichtig: Stärkenorientierung und Positive Führung bedeutet übrigens nicht, Negatives auszublenden oder “heile Welt” Stimmung zu verbreiten.
Ganz und gar nicht! Doch mit dem Blick auf Ressourcen und Gelingendes im Daily Business, lassen sich die “Möglichmacher” für Wachstum, Optimierung oder Entwicklung schlicht und einfach besser identifizieren und konsequent ausbauen.
Neugierig geworden?
Gerne unterstütze ich dabei, diese Führungshaltung auch in Ihrem Unternehmen zu fördern und aktiv zu entwickeln. Ich freue mich auf Fragen, Kommentare, Feedback oder Anfragen!
- Kim Cameron, Practicing Positive Leadership, 2013 [↩]
Bildquellen:
- Positivity Team Board: Brigitte Platzer-Huber
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