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Warum das Team Canvas viel mit Positiver Psychologie zu tun hat

Team Canvas - Positive Psychologie

Wann immer ich mich mit der Positiven Psychologie beschäftige, bin ich begeistert von den vielen wissenschaftlichen Fakten rund um menschliches Wohlbefinden. Gleichzeitig beeindruckt es mich, wie einfach die Ansätze und Konzepte auf die Team-, Führungskräfte-, und Organisationsentwicklung sowie ins Coaching übertragen werden können. Plötzlich erscheint es mir auch so klar, warum das Team Canvas hervorragend zur Positiven Psychologie und zu einem ressourcen- und stärkenorientierten Positive Leadership Ansatz passt.

Martin Seligman (US-amerikanischer Psychologe und Urvater der Positiven Psychologie) stellt in seinem Buch ‘Flourish’1 sein revolutionäres PERMA-Modell vor. In dem evidenzbasierten und praxisnahen Konzept geht es um eine zusammenfassende Theorie des Wohlbefindens. Im Wesentlichen gilt: Damit der Mensch „aufblühen“ kann, sind mehr positive als negative Erfahrungen und Gefühle notwendig. Eigentlich nachvollziehbar…

Als Grundlage für diesen Zustand des Wohlbefindens und Aufblühens definierte Seligman fünf Elemente:

  • P    Positive Emotions
  • E     Engagement
  • R     Relationships
  • M    Meaning
  • A     Accompolishment

 

Und genau das sind auch die Schlüsselfaktoren, die in der Arbeit mit dem Team Canvas wunderbar zur Geltung kommen! Nachfolgend vereinfacht, was sich hinter PERMA verbirgt bzw. wo die Verbindung sichtbar wird:

Positive Emotions

Positive Gefühle sind die Eckpfeiler in Seligman’s Theorie. Ohne zu zögern behaupte ich, dass im Workshop und darüber hinaus an vielen Stellen die Entstehung positiver Emotionen innerhalb des Teams gefördert werden. Insbesondere dort, wo das Team gemeinsame Stärken und Qualitäten erforscht, besondere Ressourcen entdeckt, den Fokus auf das Gelingende richtet sowie einen gemeinsamen Zweck (“Purpose”) und Team-Werte entwickelt.

Engagement

Die regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Team Canvas fördert individuelles und kollektives Engagement. Das Team trifft selbstbestimmt Vereinbarungen und fängt an, nach Potentialen und Verbesserungsmöglichkeiten zu streben. Auch wissen wir, dass Menschen dann aufblühen, wenn sie stärkenorientiert wachsen und sich für etwas „Großes“ engagieren dürfen. All das kann mithilfe des Team Canvas sichtbar gemacht werden. Idealerweise erreicht das Team einen ‚Flow‘-Zustand, der sie immer wieder leidenschaftlich an ihrem künftigen Navigationssystem (= der Team Canvas) tüfteln lässt.

Relationships (Beziehungen)

Mein Lieblingsthema: Menschliche Beziehungen!

„Nur sehr wenig von dem, was positiv ist, ist einsam“, schreibt Martin Seligman.1

Gelingende Beziehungen mit Mitarbeiter/innen oder Führungskräften sind die wohl wichtigste Zutat dafür, dass sich Menschen in ihrem Job wohlfühlen. Es sind andere Menschen, die den Unterschied machen. Ich spare mir die Aufzählung, an welchen Stellen im Team Canvas die Beziehungspflege zum Vorschein kommt. Kurz: überall!

Meaning (Sinn)

Mit Meaning meint Prof. Dr. Seligman((Martin Seligman, Flourish, 2011)):

„Zu etwas gehören und etwas dienen, das wir als größer als unser ICH einschätzen“.

Einfach nur WOW, oder?! In der Arbeit empfinden wir Sinnstiftung häufig dann, wenn wir einen Wertbeitrag für etwas „Außerordentliches“ leisten dürfen, was nahtlos ins Große und Ganze einfließen kann. Oftmals wird auch der Dienst an anderen Menschen als sinnvoll empfunden. Einmal im Herzstück des Team Canvas angekommen, haben alle die Möglichkeit voll engagiert und leidenschaftlich den eigenen Zweck („Purpose“) zu entwickeln und diesen mit der Unternehmensvision in Einklang zu bringen.

Accomplishment (Zielerreichung, Erfolgserlebnisse)

… wer sehnt sich nicht danach?! Erfolg ist u.a. durch Zielorientierung sowie individuelle und kollektive Leistung zu erreichen. Auch das Treffen guter Entscheidungen gehört dazu. Und genau das übt das Team im Workshop, z.B. in dem es entscheidet, welche Ziele verfolgt werden. Zudem wird immer wieder das Bewusstsein geschärftdass der Erfolg des Einzelnen in den Erfolg des gesamten Teams einzahlt.

Gleichzeitig kommt hier auch der Aspekt der Nachhaltigkeit ins Spiel. Denn nur wenn die Arbeit am Team Canvas nicht mit dem Initial-Workshop und dem schrillen Piepen des TimeTimers endet, entstehen für das Team mittel- bis langfristig echte „Accomplishments“!

So, und wozu jetzt noch der Blick auf Schwächen im Workshop?

… im Kontext der Positiven Psychologie doch fehl am Platz, oder? Nein, denn in der Positiven Psychologie gehört der gesunde Blick auf weniger Gelingendes oder Schwächen schlicht und einfach dazu.

„Niemand kann ohne das Negative gedeihen“, so Barbara Fredrickson,

eine US-amerikanische Psychologin, die mithilfe ihrer bahnbrechenden Erkenntnisse die Entwicklungen der Positiven Psychologie maßgeblich geprägt hat.2

Mein Fazit:

Ich bin und bleibe begeistert! Das Team Canvas ist ein wirkungsvolles Tool zum Start in ein Teambuilding oder einen Teamentwicklungsprozess. 

Ich freue mich auf Kommentare, Feedback, Fragen oder weitere Anregungen! Gerne unterstütze ich auch in der Durchführung und Moderation eines Team Canvas Workshops.

Übrigens: In Teil 1 meines Artikels gibt’s noch mehr Infos zum Team Canvas als Workshop-Methode

  1. Martin Seligman, Flourish, 2011 [] []
  2. Barbara L. Fredrickson, Macht der guten Gefühle, 2011 []

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