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Feedback fängt bei uns selbst an…

Feedback als Geschenk

In diesem Jahr habe ich bereits viele Mitarbeiter/Innen und Führungskräfte in unterschiedlichsten nationalen wie internationalen Entwicklungsprogrammen dabei unterstützt, ihre Kompetenzen rund um das Thema ‘Feedback’ zu entwickeln. Hier geht es allerdings nicht nur um Techniken, Methoden oder Feedback-Regeln, sondern insbesondere auch darum, die Teilnehmer/Innen in die Selbstreflexion zu bringen, damit sie ihre eigene innere Haltung für Feedback schärfen können.

Feedback als Herzensthema

In meiner eigenen Führungskarriere hat sich ‘Feedback’ sehr schnell als wirksames Instrument in meiner Führung etabliert, da ich mich dadurch immer wieder positiv entwickeln konnte. Zudem hat regelmäßiges und vor allem echtes Feedback innerhalb meiner Teams dazu beigetragen, den Zusammenhalt zu fördern und die Teamkultur kontinuierlich zu stärken. Denn wertschätzendes und gleichermaßen wachstumsförderndes Feedback kann eine tiefere Beziehungsebene zwischen den Teammitgliedern schaffen.

Kurzum: Mittlerweile ist Feedback ein echtes Herzensthema für mich geworden und als Coach und Trainerin macht es mir noch heute Freude zu beobachten, wie auch kritisches Feedback ein echtes Geschenk für einen anderen Menschen werden kann. Nämlich dann, wenn eine vertrauensvolle Beziehung die Basis bildet und Menschen in einer Organisation lernen, ihre Feedbackbotschaften mit einer wohlwollenden, wertschätzenden Grundhaltung zu vermitteln.

Feedback as a gift

Feedback als Quelle für Reflexion

Wenn Menschen sich verändern und entwickeln wollen, ist der ehrliche und kritische Blick in den Spiegel meist unerlässlich. Und darum geht es auch, wenn ein anderer Mensch uns in Form eines Feedbacks spiegelt, welche Wirkung unser Verhalten auf ihn oder sie hat. Natürlich kann dies erst mal innerlichen Widerstand auslösen oder schmerzlich sein.

Doch wenn wir zulassen, dass Feedback unsere Quelle für Reflexion wird, kann Reflexion damit zum Beginn von Entwicklung werden!

Den ehrlichen Blick in den Spiegel braucht es allerdings nicht nur dann, wenn wir Feedback von außen empfangen, sondern insbesondere auch dann, wenn wir Feedback an eine andere Person senden. Und im besten Falle reflektieren wir bevor wir eine Feedbackbotschaft senden. Warum ist das wichtig? Weil wir nicht vergessen sollten, dass das Feedback an einen anderen Menschen oft mehr mit UNS selbst, als mit dem ANDEREN zu tun hat. Und an diesem Punkt kommen unsere ganz persönlichen Wahrnehmungsfilter ins Spiel.

Feedback und das Bewusstsein unserer persönlichen Wahrnehmungsfilter

Unsere Werte, Glaubenssätze, Muster und Prägungen sind wie Wahrnehmungsfilter, die starken Einfluss darauf haben, wie wir Feedback geben (und natürlich am Ende auch annehmen). 

Ein Beispiel: Eine Führungskraft stellt fest, dass ihre eigene Leistungsorientierung durch tief verankerte Glaubenssätze geprägt wurde. Vermutlich gehen die Glaubenssätze in diese Richtung: “Nur wer viel leistet und lange arbeitet ist erfolgreich” oder „Wer rastet, der rostet.“ Mit diesem Bewusstsein über die eigene innere Wahrnehmung, kann eine Führungskraft ihre Feedbackbotschaften an eine/n Mitarbeiter/In im Vorfeld kritisch hinterfragen. Denn wie fair kann es sein, völlig unreflektiert z.B. seinen eigenen “Leistungs-Antreiber”  – gut als Feedback verpackt  – an einen anderen Menschen zu übertragen?!

Und darum geht es mir auch im Feedback-Workshop oder in Trainings – zuerst braucht es den Kontakt mit der eigenen inneren Wahrnehmung, denn das ist im Vergleich zum Erlernen einer Feedback-Methode natürlich der viel größere Kraftakt. Doch auch das lohnt sich!

Feedback als Haltung und Vertrauen als wichtigste Grundzutat

Letztendlich heißt das also, dass eine Technik oder Methode rund um Feedback geben und nehmen relativ schnell erlernt und geübt werden kann. Weltweit gibt’s da auch die unterschiedlichsten Ansätze – von der WWW-Formel („Wahrnehmung Wirkung Wunsch“) bis hin zum SBI-Feedback („Situation Behavior Impact“). Die innere Haltung zu entwickeln und ein Bewusstsein für seine eigenen Werte, Glaubenssätze, Muster und Prägungen zu bekommen, braucht definitiv etwas Zeit und den Raum für Reflexion. Aber auch Mut!

Ich bin überzeugt, dass es sich für Unternehmen lohnt, eine Feedbackkultur zu fördern, in der Vertrauen die wichtigste Grundzutat darstellt. Eine Kultur, in der Menschen sich reflektiert, echt und wohlwollend im Miteinander begegnen. Eine Kultur, in der sich alle so sicher fühlen, damit hierarchie- und funktionsübergreifendes Feedback fließen kann. Nicht gezwungen oder von oben aufoktroyiert, vielmehr gewollt und von allen Seiten erwünscht. Denn so kann Feedback nicht nur auf persönlicher, sondern auch auf organisationaler Ebene zu einem wichtigen Motor für Veränderung, kontinuierliches Wachstum und gemeinsames Lernen werden. 

Neugierig geworden?

In einem persönlichen Austausch erzähle ich gerne mehr über meinen Ansatz rund um das Thema Feedback geben und nehmen! Außerdem freue ich mich über weitere Meinungen, frische Perspektiven oder Feedback zu diesem Artikel.

Bildquellen:

  • Feedback als Geschenk: Photo by Christin Hume on Unsplash

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